ein ganz persönlicher Einblick

Niemals hätte ich Anfang des Jahres gedacht, dass es so weit kommt. Und dieser Blogeintrag ist wieder einmal ein ganz persönlicher Beitrag. In den letzten Wochen hat sich mein Leben in vielerlei Hinsicht verändert. Es war eine intensive Zeit – voller Umbrüche, Gedanken und Entscheidungen. Aber zuletzt auch voller Dankbarkeit. Nicht alles, was passiert ist, war leicht. Doch manches wohl notwendig.

Vor genau vier Wochen hatte ich einen Termin bei meiner neuen Frauenärztin – und bekam völlig überraschend zwei Diagnosen, die mich aus der Bahn warfen. Neben der bereits bekannten Schilddrüsenerkrankung, die 2021 festgestellt und damals gut behandelt wurde, kam nun eine zweite Autoimmunerkrankung hinzu. Ich hatte keine spürbaren Beschwerden, doch diese doppelte Diagnose hat etwas in mir ausgelöst. Ich bin überzeugt, dass unser Körper mit uns spricht – manchmal leise, manchmal sehr deutlich. In meinem Fall war die Botschaft nun unüberhörbar: Es ist Zeit, etwas zu verändern.

Ich habe viel nachgedacht in den letzten Tagen. Auch über die vergangenen zwei Jahre, die seit dem grossen Leitungsrohrbruch im Studio von so viel Aufbauarbeit, Verantwortung und innerem Druck geprägt waren. Kein Wunder eigentlich, dass mein Körper jetzt ein Zeichen setzt.

Kurz nach der Diagnose hatte ich einen eindrücklichen Traum – einer dieser Träume, die so klar und eindringlich sind, dass sie keine Fragen offenlassen. Ich wachte auf und wusste: Ich muss den Druck rausnehmen. Und ich darf mir selbst den Raum geben, um wieder heil zu werden.

Gemeinsam mit meinem Mann habe ich entschieden, die Aktivitäten rund um die Fotovilla zu reduzieren. Weniger Shootings, weniger Workshops, auch weniger Interior-Beratungen – für ein Jahr. Seine Unterstützung und sein Vertrauen bedeuten mir unendlich viel. Ohne ihn wäre dieser Schritt kaum möglich. Es ist ein grosses Geschenk, jemanden an meiner Seite zu haben, der mit Herz und Tatkraft hinter mir steht. Ich lasse offen, wohin dieser Weg führt, aber ich weiss, dass es gut ist, ihn zu gehen.

 

Dann stellte ich mir eine ganz einfache Frage: Was würde ich tun, wenn Geld keine Rolle spielt? Ich liebe diese Frage zur Selbstreflexion. Sie lenkt den Blick auf das, was wirklich zählt – jenseits von Existenzdruck, Erwartungen und all den äusseren Rahmenbedingungen. Oder in meinem Fall: auf das, was mir wirklich guttut.
Die Antwort kam überraschend und schnell: Ich würde mit Blumen arbeiten. Zuerst wusste ich nicht genau, was ich mir darunter vorstellen sollte. Ich sah mich einfach mit Blumen arbeiten, aber dann erinnerte ich mich an ein Gespräch mit Mirjam, mit der ich gemeinsam den Flowercrown-Workshop anbiete. Sie hatte damals erwähnt, dass sie für die Hochzeitsfloristik noch Unterstützung suchen. Ich wusste nicht, ob das noch aktuell war – oder ob ich überhaupt infrage käme. Aber da wir ohnehin wegen des Workshops in Kontakt waren, schrieb ich ihr einfach. Ehrlich, offen, ohne Erwartungen. Dann ging alles ganz schnell. Ein paar Tage später durfte ich mich vorstellen – und nun darf ich voller Freude sagen:
Ab Ende Juli bis Mitte September werde ich im Zehendermätteli in der Hochzeitsfloristik mitarbeiten. Und es ist nicht einfach nur ein Job – es ist ein Geschenk. Mit Blumen zu arbeiten bedeutet für mich, die Schönheit der Schöpfung ganz nah zu erleben und sie in zauberhaften Arrangements noch mehr zum Strahlen zu bringen. Was mich bei Anja, Janine und Mirjam Blumen & Kohl besonders berührt, ist die spürbare Leidenschaft und die Liebe zu ihrer Arbeit. Ich freue mich sehr darauf, wieder einmal Teil eines kleinen Teams zu sein – nach bald fünfzehn Jahren Selbständigkeit ohne Nebenjob. Ich freue mich darauf, einen normalen Arbeitsalltag zu haben, mit klar geregelten Arbeitszeiten und Feierabend. Es ist ein Geschenk, sich einbringen zu dürfen – mit den Händen etwas Schönes zu gestalten, ein Resultat zu sehen und mit Herz und Seele dabei zu sein. Einfach arbeiten dürfen, ganz präsent, mit voller Hingabe – und dann nach Hause gehen und loslassen. Ohne Kundenakquise, ohne Buchhaltung, ohne das letzte E-Mail mitten in der Nacht. Darauf freue ich mich wirklich sehr!

 

Natürlich bedeutet dieser neue Weg auch, dass ich künftig weniger Fotovilla-Aufträge annehmen werde und möglicherweise auch, dass ich erneut umstrukturieren werde. Die Fotografie und Kreativität wird immer ein Teil von mir bleiben!  Aber jetzt ist die Zeit, meiner Gesundheit den Raum zu geben, den sie braucht. Und ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe. Vielleicht nehme ich euch ab und zu ein Stück mit auf diesem Weg. Und vielleicht begegnen wir uns ja sogar bei einem Flowercrown-Workshop – zwischen Blüten, feinen Düften und dem Gefühl, etwas Wunderschönes mit den eigenen Händen erschaffen zu haben.

Danke, dass ihr mich auf dieser Reise begleitet.

 

Übrigens: Diese wunderschönen Mohnblumen stammen aus dem Zehendigarten – ich habe sie geschenkt bekommen. Mit solchen Schönheiten darf ich in Zukunft arbeiten! Natürlich konnte ich nicht widerstehen und musste sie einfach fotografieren und festhalten. Und, erkennst du, welche Bilder mit der richtigen Kamera und welche mit dem Smartphone und der Makrolinse entstanden sind? Möchtet ihr die Auflösung?

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Kommentare: 2
  • #1

    My-Lien L. (Donnerstag, 05 Juni 2025 21:49)

    Lass dich ganz fest Drücke ❤️

  • #2

    fotovilla (Freitag, 06 Juni 2025 11:14)

    Danke viel mal du Liebe!